frühe Kindheit und Grundschulzeit Kahn ist Schüler der heutigen Menzel-Oberschule Hitler Reichskanzler, Ermächtigungsgesetz NSDAP-Mehrheit bei Reichswahlen Hindenburg stirbt, Hitler wird Führer und Reichskanzler, Vereidigung der Wehrmacht auf Hitler Einmarsch deutscher Truppen in Österreich Reichspogromnacht Juden müssen zusätzl. die Vornamen "Sara" bzw. "Israel" annehmen Angriff auf Polen, Beginn des 2. Weltkrieges 1. Massendeportationen, ca. 87.000 Juden und Polen Überfall auf die SU und Lettland Rosie Kahn (Mutter) wird ermordet 6. Armee im Raum Stalingrad eingeschlossen Liquidierung der Gettos im besetzten Osten, Kahn wird ins KZ Kaiserwald verlegt Vernichtungslager Majdanek befreit durch Rote Armee Befreiung Kahns durch einen jüdischen amerikanischen Offizier Kahn kommt mit befreiten franz. und belg. Kriegsgefangenen nach Brüssel Kahn emigriert in die USA und nimmt den neuen Namen "Ernest Kan" an Kan beginnt Zeitzeugentätigkeit (Universität und Schulen) Deutschlandbesuch: Zeitzeugenprojekt in Berlin und Vorträge in Magdeburg
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Reichstagsbrand: KPD- und SPD-Mitglieder beschuldigt und verhaftet Saarabstimmung: Saarregion mit 90,8% an Deutschland Wehrmacht besetzt Rheinland Hitler zieht Unterschrift unterm Versailler Vertrag zurück Mobilmachung in Tschechien Aufforderung zur Abmeldung von der Menzelschule Leben in Riga (Lettland), Arbeit bei Ford Eroberung Polens Überfall auf Dänemark und Norwegen Deutsche Offensive gegen den Westen Zwangübersiedlung ins Getto von Riga Goebbels verkündet den 'Totalen Krieg' Kahn wird nach Stutthof und Magdeburg, Außenlager Buchenwald, verlegt Selbstmord Hitlers Bedingslose Kapitulation der Wehrmacht

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Emigration in die USA

Der geplante Kurzaufenthalt in Brüssel verlängerte sich unerwartet. Alles in allem war Ernst Kahn, der in Brüssel seine Papiere auf den Namen "Ernest Kan" ausstellen ließ, zwei Jahre damit beschäftigt die Formalitäten für die Emigration in die USA zu erfüllen. Denn für die Einwanderung in die USA waren viele Bescheinigungen erforderlich. So musste sich Ernest Kan, der völlig identifikationslos nach Brüssel kekommen war, eine Gesundheitsbescheinigung, eine Bescheinigung von gutem Betragen und ein polizeiliches Führungszeugnis, das selbstverständlich über keinerlei Einträge verfügen durfte, organisieren und das war ohne jegliche Identifikationsunterlagen sehr schwierig. Des Weiteren musste er jemanden in den USA benennen, der den Behörden garantiert, dass er keine Last für die USA werden würde. Er musste den Nachweis erbringen, dass er bereits über einen Arbeitsplatz und eine Wohnung in den USA verfügte. Bei all diesen Formalitäten war ihm sein letzter verbliebener Verwandter, der Bruder seiner ermordeten Mutter, behilflich, der in den USA lebte.

Nach zwei Jahren gaben die Behörden Ernest Kan grünes Licht für die Einwanderung in die USA. Im Jahr 1947 wanderte er in die USA aus. Doch Ernest Kan fühlte sich einsam in den weit entfernten Vereinigten Staaten von Amerika. Um seine Einsamkeit zu überwinden und Geld zu verdienen, beschloss er sich einen Job zu suchen. Aufgrund seiner guten Englischkenntnisse, die er während seiner Menzel-Schulzeit erworben hatte, gelang es ihm schon nach einer Woche eine Beschäftigung in einem Büro zu finden. Somit endete für ihn die Zeit der Einsamkeit und Ernest Kan verfügte über ein wöchentliches Einkommen.
1948, also ein Jahr nach der Immigration heiratete er seine Frau [eine Tochter deutscher Eltern, die auf der Flucht der Familie vor Verfolgung in Monaco geboren worden]. In den nächsten Jahren war er mit dem Aufbau einer neuen Existenz und der Gründung einer Familie beschäftigt. Ernest Kan wurde dreifacher Vater und sechsfacher Großvater.
Heute lebt Ernest Kan mit seiner Frau noch immer in den USA. Ihm ist es trotz der langjährigen Verfolgung in Europa gelungen seine Wurzeln neu zu schlagen und ein amerikanisches Heimatgefühl zu entwickeln.

"Meine neuen umgepflanzten Wurzeln liegen in den USA, das Land, das mir die Gelegenheit anbot meine neue Familie zu erziehen, meine Zukunft zu gründen und wo ich als Mensch anerkannt wurde und meine Beiträge zur Besserung der Welt geschätzt werden."

(Ernest Kan, E-Mail-Antwort vom Januar 2003)

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