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Die Tage in Magdeburg - einem Außenlager von Buchenwald

In Oktober 1944 gelangte Ernst nach einer 2-tägigen entbehrungsreichen Schiffsfahrt nach Danzig, wo er in das KZ Stutthof (35km östlich von Danzig) überführt wurde.

Dieses Lager war von den Bedingungen her noch schlechter, als das Lager Kaiserwald, in dem er zuvor inhaftiert gewesen war. Es gab hier Gaskammern und Krematorien, die einzig den Zweck dienten, tausende von Menschen zu vernichten. Für Ernst symbolisierte dieses KZ seinen "last stop", er hatte kaum noch Hoffnung, diesen Ort lebendig zu verlassen.

Der kommende Winter sollte in sehr kalter werden und massiv an den Kräften der Häftlinge zehren. Ihnen wurde nämlich nicht gestattet, sich tagsüber in den Baracken aufzuhalten und so waren die Häftlinge gezwungen ihre ausgemergelten Körper möglichst eng aneinander zu pressen, um sich gegenseitig warm zu halten. Ernst versuchte dabei, möglichst einen Platz in der Mitte zu ergattern, was ihn aber nicht immer gelang.

Der gesamte Transport, mit dem Ernst von Riga nach Stutthof gekommen war, wurde separat in Baracken untergebracht, abseits von den übrigen Häftlingen. Sie bekamen nur spärliche Kleidung gestellt, die den klimatischen Bedingungen überhaupt nicht angepasst waren. Besonder erinnert sich Ernst an die hölzernen Cloggs, Holzschuhe, die seine Füße in der klirrenden Kälten kaum schützen und zugleich die Füße zunächst schmerzten und schließlich gefühllos machten.

Nach drei Wochen kamen Mitglieder der Organisation Todt (die NS-Organisation für Straßenbau) und befahlen Kahn und seinen Mithäftlingen sich nackt auszuziehen und über den Appellhof zu laufen. Sie wurden so auf ihr Arbeitstauglichkeit untersucht. Obwohl es ihm sehr peinlich war, dort nackt laufen zu müssen, war er dennoch froh, als arbeitsfähig auserwählt zu werden, weil das wieder ein kleines Stück Hoffnung aufs Überleben bedeutete. Ernst wusste nicht genau, wohin die Reise mit dem Zug gehen sollte - er hatte nur gehört, dass keine deutschen Juden für diesen Arbeitseinsatz ausgewählt wurden. Daraus schloss er, dass es nach Deutschland gehen sollte.

Nach einer Reise, die einen Tag und eine Nacht dauerte, kam die Gruppe in Magdeburg an, wo sie in einem Außenlager des KZs Buchenwald untergebracht wurde. Sie mussten, wie sich dann herausstellte, in einer Munitionsfabrik namens P-O-L-T-E arbeiten. Ernst war dort für die Wartung der Förderbänder zuständig. Er erzählte uns, dass er wieder und wieder versuchte, die Produktion zu sabotieren, indem er kleine Fehler bei der Wartung verursachte, die die Produktion der Munition durch den Bandstillstand behinderten.
Es ging Ernst dort trotz der 12-Stunden-Schichtarbeit besser als in Stutthof, da sowohl die hygienischen Verhältnisse als auch die Verpflegung besser waren. Dennoch wurde Kahn erwischt, als er Zuckerrüben von einem Laster stahl. Er wurde zur Strafe mit einem Holzscheit blutig geschlagen - noch heute leidet an einer Wirbelverletzung, die ihm dadurch beigebracht wurde.

Durch einen holländischen Vorarbeiter, Herrmann, erfuhren die Häftlinge, dass die Alliierten in der Normandie gelandet wären und Ernst schöpfte neuen Lebensmut.

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