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GEDRUCKTES
WORT

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Der Bahnsteig ist noch leer. Keine Sicherheitsbeamten stehen an der Kante. Ich fixiere die dicken Stapel Billigmanga. Man könnte ja fragen, 'sekusi vahschon', oder so ähnlich.

Eine junge Frau stöckelt schief auf den schrägen Hacken zweier niedlicher Leppardskins vorbei. Ihr Rollkoffer tackert klickend auf der gelben Blindennoppenspur. Sie wechselt auf die andere Bahnsteigseite und stellt sich in einen der aufgemalten weißen Halbkästen mit den Wagennummern des KEISEI Express-Liners.

Auf die lange Sicht nach hinten sehe ich schon etliche Reisende, zur Bahnsteigkante hin, wartend vor den Markierungen für die Waggontüren, aufgefädelt.

Aber noch fehlen die blauen Sicherheitsleute, also habe ich noch Zeit.

Meine Zähne fühlen sich pelzig an, ich fahre langsam, sehr langsam, mit der Zunge von rechts nach links und links nach rechts wieder und wieder und wieder, dann an der oberen Zahnreihe der gleiche langsame Tanz der Zunge, und ich wünsche mir, schon im Hotel zu sein. Ja, dann, dann, das heiße Bad, buntes Werbefernsehen - vielleicht auch One-Cup-Sake? Sicher, onecupsake.

Mein Knie schmerzt. Ich habe zu lange in dem engen Fluzeugsitz gesessen, eingegeklemmt. Der GUARDIAN im Sitztaschenbeutel vor mir hat zusätzlich den Knieraum eingeengt.

Das Sanitätspack mit Socke, Zahnputzset und Augenblende habe ich sofort nach dem Boarden eingesackt.

Hätte ich lieber mal heute morgen benutzen sollen. In der Enge der Flugzeugtoilette allerdings ist das auch keine stimulierende Aktion, allerdings nicht. Das grelle Neonlicht irritiert das Auge und beim Hinunterbeugen zum Waschtischspiegel stoße ich, normal, mit dem Arsch gegen die Kabinenwand hinter mir.

Ich schaue lange in den Spiegel. Ich schaue mich an, ich scanne meine Oberfläche.


Der Luftdruck nimmt zu, mein Schal flattert rechts parallel zu meinen Haaren: Der weiß-blaue Metallwurm bremst unfassbar lang und nahezu geräuschlos in den Bahnhof hinein. Die Sicherheitsbeamten stehen in Position. Die Türen öffnen sich exakt an den Bahnsteig-Wagennummern.

Ich steige in meinen Wagen ein und finde zu meinem reservierten Platz.


Ich hätt' mir doch noch den anderen Kaffee-in-der-Dose ziehen sollen, den hier hatte ich gar nicht gedrückt. Aber ich kenne diesen hier, schmeckt zu bitter.

Mist, zu spät, der Zug rollt an. Und ich öffne die kleine schwarze Dose, trinke langsam in kleinen Schlucken die Bitterbrühe und von draußen schaut mich mein Spiegelbild müde durch das Fenster an, während der Zug sich ins dunkle Tunnelschwarz hineinwindet. Ich lehne meinen Kopf an die hohen Sitzpolster. Ich schwebe mit leichten Schwankungen in Richtung Tokyo.

Tokyo. Endlich. Super.

ODER?


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